Projekt „Lernzentren in Rheinland-Pfalz“
Mehr Raum für Integration – Deutsch als Fremdsprache
Damit Migrantinnen und Migranten beruflich wie zwischenmenschlich bei uns ankommen können, ist ihre Sprachkompetenz entscheidend. Deutsch-Test B1 heißt das Sesam-öffne-dich für die meisten Ausbildungen und Berufe hierzulande. Das Anfang Januar eingeweihte Lernzentrum der VHS Kaiserslautern will die Neuankömmlinge auf ihrem Weg in die Gesellschaft unterstützen.
Das Projekt „Lernzentrum VHS-Kaiserslautern“ ist Teil des Projekts „Lernzentren in Rheinland-Pfalz“ und eines von fünf Lernzentren in Rheinland-Pfalz.
Das Projekt „Lernzentren in Rheinland-Pfalz“ wird gemeinsam an den fünf Standorten Bad Kreuznach, Bingen und Kaiserslautern durchgeführt. Räumlich ist das Projekt in Rheinland-Pfalz positioniert und umschließt die Landkreise Mainz-Bingen und Bad Kreuznach sowie das Stadtgebiet der kreisfreien Stadt Kaiserslautern.
Kooperationspartner sind
• das Pfarramt für Ausländerarbeit Bad Kreuznach,
• die Volkshochschule Bingen e. V.
• die Volkshochschule Kaiserslautern e. V.
• die Volkshochschule Neustadt a.d.W.
• die Volkshochschule der Verbandsgemeinde Montabaur
Bereits seit 2009 wird in Bad Kreuznach erfolgreich ein Lernzentrum betrieben, um den Spracherwerb und die Integration von Drittstaatenangehörigen zu fördern. 2012 wurde die VHS Bingen Kooperationspartner und richtete in Anlehnung an die Erfahrungen aus der Nachbarstadt ebenfalls ein Lernzentrum zur Förderung von Drittstaatenangehörigen ein. In der Förderperiode 2020 kam mit der VHS Kaiserslautern e. V. ein neuer Kooperationspartner bzw. ein neues Lernzentrum hinzu. Erneut ausgeweitet wurde das Projekt im Jahr 2022 mit den neuen Lernzentren der VHS Montabaur und Neustadt a.d.W.
Ziele des Lernzentrums Kaiserslautern
Zielsetzung ist es, durch entsprechende Angebote und Lernsettings die BesucherInnen des Lernzentrums aktiv auf dem Weg des Sprachenerwerbs zu begleiten bzw. zu steuern, um eine permanente Aneignung der Sprache zu ermöglichen, sowie die Deutsch- bzw. Integrationskurse mit Erfolg zu absolvieren und abzuschließen.
Um diese Ziele zu erreichen, werden die BesucherInnen in der Lernstätte entsprechend intensiv und individuell von sozialpädagogisch ausgebildetem Personal betreut und gefördert.
Das Lernzentrum ist als offenes und barrierefreies (sowohl räumlich als auch pädagogisch/didaktisch) Angebot konzipiert, um möglichst viele Menschen aus der Zielgruppe anzusprechen bzw. zu gewinnen. Auch die Ausstattung der Räume soll diese offene und flexible Konzeption widerspiegeln.
Spracherwerb – der Schlüssel zur Integration
Die Erfahrungen an allen drei Projektstandorten zeigen, dass ein nachhaltiger Spracherwerb von Drittstaatlern und eine entsprechende gesellschaftliche, soziale und kulturelle Integration flankierende Angebote zu den bestehenden Integrationskursen erfordern.
Die Heterogenität der Teilnehmenden in den Integrationskursen in Bezug auf Lerngewohnheiten, Lerntempo und Lernfortschritt sowie die unterschiedlichen Bewältigungsstrategien ihrer neuen Lebenssituation beeinflussen den Lernerfolg in den Kursen selbst. Daraus ergeben sich Kursunterbrechungen bzw. Abbrüche von Integrationskursen und der Spracherwerb, der Schlüssel zur Integration stagniert. Dadurch wird dann auch der Eintritt in die Berufswelt verzögert.
Hilfestellung und Förderungsbedarf erkennen
Hilfestellung und Förderungsbedarf erkennen wir explizit in nachstehenden Bereichen:
- bei auftretenden Schwierigkeiten im Integrationskurs (u.a. Über- oder Unterforderung bei Schnell-/Langsamlernenden; Lernhemmnisse durch Anpassung an die neue Lebenssituation in Deutschland, etc.)
- um Lücken zwischen den Kursen zu schließen und den individuellen Lernerfolg zu erhöhen
- um Zeiten außerhalb der Unterrichtszeiten im Integrationskurs für das Lernen zu nutzen
- zur Förderung der Lerner Autonomie, um Lernenden ein selbstgesteuertes Lernen zu ermöglichen
- um Integrationshemmnisse jeglicher Art anzusprechen, die sich auf den Spracherwerb auswirken. Hier können die Lernzentren als Navigator dienen, um auf Beratungsstellen wie z. B. Migrationserstberatung, Anerkennungsberatung und sozialpädagogische Angebote aufmerksam zu machen.
Die Zielgruppe: Drittstaatenangehörige
Das Projekt richtet sich an Drittstaatsangehörige, die in der Stadt Kaiserslautern leben und die sich rechtmäßig in der Bundesrepublik aufhalten oder im Begriff sind, einen entsprechenden rechtmäßigen Aufenthalt zu erlangen.
Aktuell leben in Kaiserslautern Menschen aus mehr als 140 Nationen und die Menschen aus sog. Drittstaaten, die wir voraussichtlich erreichen werden, kommen u. a. aus Afghanistan, Äthiopien, Ägypten, Eritrea sowie weitere afrikanische Staaten, Indien, Irak, Iran, Kasachstan, Russland, Südamerika, Syrien, Türkei.
Ziel ist einerseits die Förderung eines nachhaltigen Erwerbs der deutschen Sprache, andererseits eine optimale Teilnahme am Integrations- bzw. Berufssprachkurs und eine messbare Verbesserung der Abschlüsse in den Kursen selbst.
An den Standorten Bingen und Kaiserslautern stehen vor allem die Teilnehmenden der jeweiligen Integrations- und berufsbezogenen Deutschkurse im Fokus. Für die Personen dieser Zielgruppe soll im Lernzentrum Kaiserslautern eine individuelle, persönliche und passgenaue Lernberatung und Unterstützung der Lernprozesse erfolgen.
Kooperationspartner
Kofinanzierer
konkrete Zielsetzungen
- Vernetzung der Integrationsangebote
- individuelle Unterstützungsangebote zum nachhaltigen Spracherwerb und zur Vorbereitung auf Sprachprüfungen
- Hilfe und Unterstützung bei den Übergängen in eine qualifizierte Ausbildung, in einen Beruf oder in ein Studium
- niederschwellig Hilfen und strukturierte unterstützende Lehr-/Lernangebote für Deutschlernende